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In den Jahren 2021 bis 2023 wurde die breit angelegte Studie «Kirchliche Bildung mit Kindern und Jugendlichen weiterentwickeln» in der reformierten Schweiz durchgeführt. Die Studie untersuchte anhand von zwei Teilstudien einerseits die Konfirmationsarbeit, andererseits die kirchlichen Bildungsangebote auf Primarstufe.
Die Studie zur Konfirmationsarbeit (KACH – Konfirmationsarbeit in der Schweiz) wurde nach den Jahren 2007/2008 und 2012 – 2014 zum dritten Mal durchgeführt und ist mit dem «European Network for Confirmation Work» verbunden. Dies ermöglichte neben neuen Erkenntnissen auch einen Blick auf verschiedene Entwicklungen und Veränderungen der letzten 15 Jahre im schweizerischen und europäischen Zusammenhang und erlaubte zugleich erstmals einen Generationenvergleich im Bereich kirchlicher Bildung.
Die Studie zu den kirchlichen Bildungsangeboten auf Primarstufe (RAPS – religionspädagogische Bildungsangebote auf Primarstufe) wurde erstmalig durchgeführt. Dass eine möglichst früh einsetzende religiöse Bildungsarbeit von Relevanz ist, wurde durch die bisherigen Studien zur Konfirmationsarbeit deutlich. Doch bestehen immer noch erhebliche "blinde Flecken", was die Erfahrungen und Wirkungen kirchlicher Bildungsprogramme auf Primarstufe anbelangt. Durch die Studie wurde zumindest ein Teil dieser "blinden Flecken" aufgelöst. Zum ersten Mal konnte damit auch das Zusammenspiel beider Altersgruppen untersucht werden; Erfahrungen, Erwartungen und Wünsche konnten verglichen werden und die Frage nach der Brücke zwischen den beiden Lebensaltern kam erstmals in den Blick.
Die Studie hat diese Fragen aus mehreren Perspektiven beleuchtet: Neben der Befragung von Kindern, Jugendlichen und Mitarbeitenden wurden weiter auch die Eltern/Erziehungsberechtigten integriert. Auf diese Weise wurden auch Erwartungen, Erfahrungen und Wünsche der Eltern erfasst. Zudem erhielten wir einen Einblick in die religiöse Sozialisation der Kinder und deren Auswirkung auf die Wahrnehmung der kirchlichen Bildungsangebote. Auch die Frage nach der elterlichen Beteiligung an kirchlichen Bildungsangeboten und deren kirchliche Bindung überhaupt rückte in den Fokus. Damit wurden zugleich Einblicke in die Frage nach der gegenwärtigen «Attraktivität von Volkskirche» möglich – eine solche «Kirchenstudie» ist daher auch weit über den kirchlichen Bildungsbereich hinaus von grossem Interesse.
Dass zudem die Theologischen Fakultäten in Zürich und Bern sowie die kirchlichen Arbeitsstellen zusammenspannten, kann in seiner Signalsetzung für eine gemeinsame fundierte und strategische Bildungsarbeit in der reformierten Schweiz kaum überschätzt werden.